AE Fragen & Antworten 02

In Teil 2 der Fragestunde, in der ich immer Fragen aus der AE Community beantworte, geht es um Probleme und Unsicherheiten bei der Aquarium Einrichtung. Außerdem beantworte ich Fragen zur Aquarien Technik.


Ich freue mich immer, wenn ich Fragen per Mail an info@aquariumeinrichten.com oder auf der AE Facebook Seite zugeschickt bekomme. Damit alle Leser was davon haben, picke ich die interessantesten Fragen heraus und beantworte sie in dieser Artikelreihe. Hast auch du eine Frage? Dann zögere nicht und stelle sie am besten einfach auf der AE Facebookpage! Dort bekommst du nicht nur Antworten von mir, sondern auch von anderen Aquarianern.

Legen wir mit den Fragen los!

Frage 1 von Marion: Die Wurzel in meinem neu eingerichtetem Aquarium ist seit gestern mit einem weißen Schleim überzogen. Was ist das? Schadet das meinen Fischen? Wie bekomme ich das wieder weg?

Die weiße Schicht auf deiner Wurzel besteht aus Bakterien. Das tritt häufig bei neu eingerichteten Becken auf und ist kein Grund zur Sorge. Optisch sieht das natürlich nicht schön aus, aber nach einiger Zeit verschwindet der Bakterienteppich von selbst wieder.

Kahmhaut in einem meiner Nano Cubes

Wenn warten nicht so dein Ding ist, kannst du auch versuchen, beim Wasserwechsel das gröbste mit dem Schlauch abzusaugen. Damit kannst du etwas beschleunigen. Sobald du die ersten Fische eingesetzt hast, hast du auch von den Bewohnern deines Aquariums etwas Unterstützung. Viele Fische und Schnecken fressen die Bakterien.

Du solltest aber nicht extra deswegen Welse oder andere Fische kaufen. Dazu mehr in meinem Artikel, warum Putzerfische eine Lüge der Zoohandlungen sind.

Frage 2 von Markus: Auf der Wasseroberfläche schwimmt so eine weißliche Schicht. Was ist das und wie kann ich das entfernen?

Danke für deine Frage Markus! Die weiße Schicht auf der Wasseroberfläche deines Aquariums nennt man Kahmhaut. Ich habe dazu vor kurzem einen eigenen Artikel geschrieben, wie du die Kahmhaut wieder los wirst.

Kurz gesagt ist die Kahmhaut ein Biofilm aus Mikroorganismen. Sie ist nicht schädlich für die Tiere im Aquarium, nimmt aber den Pflanzen etwas Licht und sieht auch nicht besonders schön aus. Mit den beschriebenen Tipps bekommst du die Kahmhaut aber recht schnell wieder in den Griff.

Frage 3 von Ralf: Ich habe schon seit 10 Jahren ein 112 Liter Aquarium. Damals war eine normale T8 Leuchtstoffröhre Standard. Derzeit liest man viel über LED Beleuchtung im Aquarium. Ist das schon ausgereift? Welche LED Beleuchtung kannst du empfehlen?

In den letzten 10 Jahren hat sich die Beleuchtungstechnik im Aquaristikbereich stark weiterentwickelt. Das war auch notwendig, weil durch den Aquascaping Trend die Pflanzen immer stärker im Fokus stehen. Es werden heute anspruchsvollere Pflanzenarten gepflegt, die meist auch mehr Licht benötigen.

LED sind eine gute Möglichkeit zur Beleuchtung deines Aquariums. Die Anschaffung einer LED Beleuchtung für dein Aquarium ist derzeit noch spürbar teurer als beispielsweise Leuchtstoffröhren. Dafür haben LED im Betrieb meist einen Kostenvorteil. Sie halten länger als Leuchtstoffröhren, die man alle 1-2 Jahre tauschen sollte, weil sie an Leuchtkraft verlieren. Das ist bei LED nicht der Fall.

Zu beachten ist im Vergleich immer, wieviel Strom-Leistung für die gleiche Lichtleistung benötigt wird. Vor allem moderne LED haben hier ein deutlich günstigeres Verhältnis als Leuchtstoffröhren. Aber vorsicht: Es gibt auch veraltete LED am Markt, die nur minimal besser bis gleichauf mit Leuchtstoffröhren liegen!

Frage 4 von Florian: Ich habe seit einem Monat einen neu eingerichteten Dennerle Nano Cube 30 Liter. Irgendwie bin ich aber mit dem Layout nicht sehr zufrieden. Was kann ich tun, damit es mehr wie diese „Aquascaping“ Aquarien aussieht?

Ohne Foto ist es schwierig zu beurteilen, woran es im konkreten Fall hapert. Ich versuche die Frage so zu beantworten: Ich nehme mal an, du hast dich im Internet ein bisschen über Aquascaping informiert, vielleicht eine Google Bildersuche gemacht. Da findest du sehr beeindruckende Fotos. Üppig bepflanzte Unterwasserlandschaften mit tollen Steinen und Wurzeln, in denen die Pflanzen gesund sprießen. Das möchte natürlich jeder Aquarianer 🙂 Hier ein Beispiel:

Tolles Aquascape von Adrie Baumann – (hier geht es zum Interview) – Foto by Adrie Baumann

Der Maßstab, den diese „Aquascaping Aquarien“ setzen ist wahnsinnig hoch! Du darfst nicht vergessen, dass viele dieser Fotos im Rahmen von internationalen Wettbewerben entstanden sind, wo Profis wie Oliver Knott (hier das AE Interview mit Oliver Knott) oder Adrie Baumann (AE Interview mit Adrie Baumann) mit sehr großem Aufwand ihre Kunstwerke erschaffen. Ich will damit nicht sagen, dass Aquascaping für Einsteiger und Normalsterbliche nicht möglich ist. Es IST möglich. Wenn du aber damit Erfolg und Freude haben möchtest, empfehle ich dir, deine Ansprüche realistisch zu setzen und einen Schritt nach dem anderen zu gehen.

Das erste Aquascape wird nach einigen Monaten vermutlich ganz anders aussehen, als du dir das gewünscht hast. Profi Aquascaper Jurijs Jutjajevs, den ich bei einer Veranstaltung letztes Jahr getroffen habe, hat hier einen sehr guten Tipp gegeben: Richte deine ersten Scapes mindestens 2 oder 3 mal im Jahr neu ein. Dabei lernst du am meisten über Aquascaping und jedes Mal wird es etwas besser laufen.

Das war es mit den Fragen für diesmal. Danke noch einmal an alle Fragesteller. Hast du auch eine Frage? Stelle sie jetzt! 🙂 Außerdem freue ich mich immer über ein Like oder einen Tweet. Danke sehr!


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